Wichtiger Eisenbahntunnel in Europa

Der ca. 27,3 km lange Semmering-Basistunnel gilt als eines der wichtigsten und komplexesten Infrastruktur-Großprojekte im Herzen Europas. Dieser zweiröhrige Eisenbahntunnel entsteht zwischen Gloggnitz und Mürzzuschlag und verbindet so die beiden Bundesländer Niederösterreich und Steiermark. Die Österreichische Bundesbahn hat Implenia als Teil einer ARGE mit HOCHTIEF und Thyssen mit dem Bau des ca. 7,4 km langen ersten Loses 1.1 beauftragt.

Tunnelbau durch Sprengvortrieb

Das Anfangsstück des Tunnels besteht aus zwei eingleisigen Tunnelröhren, die vom Portal in Gloggnitz in Richtung Mürzzuschlag im Bagger- und Sprengvortrieb mit einer Länge von ca. 4,6 km vorgetrieben werden. Um die knappe Bauzeit einzuhalten, ist ein Zwischenangriff in ca. 2/3 der Gesamtstrecke des Bauloses geplant. Nach dem Voreinschnitt Göstritz werden über einen rd. 1 km langen temporären Zugangstunnel zwei tiefe Schächte abgeteuft, von denen aus der Zwischenangriff mit Vortrieben in beide Richtungen erfolgt.

Tiefschächte für Materialaushub

Die Tiefschächte mit einem Durchmesser von ca. 8,00 m dienen der baulogistischen Versorgung der vier Streckenröhrenvortriebe und dem risikominimierten Zugang in einer bautechnisch relevanten Störungszone. Diese Zugangsschächte sind temporäre Maßnahmen und werden in der Endphase des Projekts rückgebaut. Der Aushub von 1,5 Millionen m³ Material, der größtenteils auf der Deponie im Longsgraben bei Steinhaus entsorgt wird, erfolgt mit Förderbändern, um die Umweltbelastung so gering wie möglich zu halten.

Geologische Herausforderungen meistern

Eine große Herausforderung stellen die wechselnden geologischen und hydrologischen Verhältnisse dar, die den Vortrieb beeinflussen. Besonders hervorzuheben sind die logistischen und baubetrieblichen Herausforderungen bei der Herstellung des Zwischenangriffes aufgrund der beengten Platzverhältnisse. Das Projekt umfasst Tunnelbau und Erdbau, wobei konventionelle Bohr- und Sprengarbeiten angewendet werden.