Tunnel Silberberg: Zweitlängster

Die Neubaustrecke (NBS) Ebensfeld - Erfurt ist Teil des Verkehrsprojekts „Deutsche Einheit Schiene Nr. 8“, das eine Verbindung zwischen den Ausbaustrecken Nürnberg - Coburg und Bebra - Erfurt sowie die Fortführung zur Neubaustrecke Erfurt - Leipzig/Halle schafft. Der Tunnel Silberberg ist mit 7.407 Metern der zweitlängste Tunnel dieser Strecke und betrifft die Gemeinden Altenfeld, Gehren, Gillersdorf, Großbreitenbach und Möhrenbach.

Bau: Vortrieb und Rettung

Der Tunnel hat einen Ausbruchquerschnitt von 130 m² bis 180 m² und einen Tunnelnutzquerschnitt von 92 m². Der Bau begann mit dem Vortrieb von Zwischenangriffsstollen bei Möhrenbach und Altenfeld, mit Längen von 352 m und 760 m. Insgesamt wurde das Rettungskonzept mit acht Notausgängen realisiert, die unter anderem über befahrbare Parallelstollen, einen 22 Meter tiefen Schacht und einen 70 Meter langen begehbaren Stollen ins Freie führen. Der Vortrieb erfolgte überwiegend im Sprengvortrieb und manchmal im Baggervortrieb mit geteilter Ortsbrust.

Geologie: Bauweise angepasst

Die geologischen Bedingungen bestanden hauptsächlich aus Ton-Schluffschiefern, Quarziten, Grauwacken, Sandsteinen und Vulkaniten. Je nach Ausbruchsklasse wurden konventionelle Tunnelbausicherungen wie SN-, Swellex-, Selbstbohr- und Ortsbrustanker sowie Spieße, Ausbaubögen und unterschiedlich starken, bewehrten Spritzbeton eingesetzt. Abschnittsweise wurden ein Kalottensohlgewölbe und/oder ein Brustkeil hinzugefügt.

Umweltmaßnamen und Bauzeit

Umweltschutz spielte bei diesem Projekt eine bedeutende Rolle, insbesondere bei der Unterfahrung von Industrieanlagen und Wohngebieten sowie bei speziellen Schutzmaßnahmen für Umwelt und Gewässer. Das Ausbruchmaterial wurde für die Gestaltung der Landschaftsbauwerke Ilmsenberg und Reischeltal verwendet. Die Bauarbeiten dauerten von Dezember 2008 bis Dezember 2013 und wurden von Implenia Construction GmbH durchgeführt, wobei die Firma technisch federführend in der Arbeitsgemeinschaft Tunnel Silberberg war.